Urlaubszeit (5) - EXTRA - Mittelmeerkrankheiten

Zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten zählen beim Hund die Leishmaniose, die Babesiose, die Ehrlichiose und die Dirofilariose. Was das genau ist, wie sie übertragen werden, wie man sie erkennt, wie man sie behandelt und was man im Vorfeld dagegen tun kann, schauen wir uns jetzt genauer an.

 

Fangen wir mit der schlimmsten Krankheit an: Leishmaniose

 

Übertragen wird sie durch den Stich von Sandmücken, dabei werden sogenannte Leishmanien, also parasitäre Einzeller, ins Blut übertragen. Diese befallen dann die Leber, die Milz, das Knochenmark und die weißen Blutkörperchen, also alle Organe und Zellen, die für die Immunabwehr des Organismus wichtig sind. Das Immunsystem des Hundes wird also rapide geschwächt, und wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, verläuft sie oftmals tödlich. Wie die meisten Mittelmeerkrankheiten erkrankt der Hund nicht sofort sondern es dauert eine gewisse Zeit, bis sich erste Symptome zeigen. Dazu zählen als erstes geschwollene Lymphknoten. Dann fallen offene Haustellen, überlanges Krallenwachstum, Haarausfall (besonders an den Augen) und Gewichtsverlust trotz Appetit auf. Im weiteren Verlauf können auch die Nieren versagen. Aufgrund der Schwere der Krankheit kann diese leider nie wieder vollständig geheilt werden, sie kann nur symptomatisch behandelt werden. Deshalb ist ein vorsorglicher Schutz vor den Mückenstichen so wichtig.

 

Dirofilariose – Herzwurmkrankheit

 

Auch diese  Krankheit wird durch verschiedene Stechmückenarten übertragen. Beim Stich der Mücke gelangen Wurmlarven in die Haut des Hundes und anschließend über das Blut bis zum Herz. Dort wachsen und vermehren sie sich. Diese Würmer können bis zu 30 cm (!!!) lang werden und dementsprechend schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Symptome sind bei stärkerem Befall Atemnot, chronischer Husten, Gewichtsabnahme, Störungen der Lunge, des Herzen, der Leber und der Nieren. Es gibt zur Behandlung spezielle Wurmmittel gegen Herzbandwürmer, aber oftmals ist eine OP nötig, bei der die Würmer entfernt werden. Damit einhergend besteht natürlich ein hohes OP-Risiko.

 

Hundemalarie - Babesiose 

 

Diese Krankheit wird durch den Biss von Zecken übertragen, früher kamen diese nur im Mittelmeerraum vor, mittlerweile sind sie auch schon überall in Deutschland verbreitet und weiter auf dem Vormarsch gen Norden. Beim Biss der Zecken werden einzellige Parasiten (Babesien) übertragen, welche dann die roten Blutkörperchen befallen und zerstören. Dadurch sind folgende Symptome erkennbar: Blutarmut, blasse Schleimhäute, Gelbsucht, Fieber und eine Dunkelverfärbung des Urins. Unbehandelt verläuft eine solche Infektion meist akut und führt innerhalb weniger Tage zum Tod! Behandelbar ist diese Krankheit mit Malaria-Medikamenten, die Heilungschancen stehen dabei sogar recht gut.

 

Ehrlichiose

 

Diese Krankheit wird auch durch den Biss der Braunen Hundezecke übertragen, auch diese fühlt sich in warmen Gefilden wohl, sodass auch sie auf dem Vormarsch ist. Sogenannte Ehrlichien, infizierte Bakterien, gelangen in durch den Biss in die Blutbahn und befallen die weißen Blutkörperchen, und schädigen in Folge dessen auch andere innere Organe. Hunde zeigen oftmals Fieber, Atemnot, Nasenbluten, Erbrechen, angeschwollene Lymphknoten und verlieren stark an Gewicht.

 

Wenn man die Krankheit rechtzeitig erkennt kann sie durch eine mehrwöchige Antibiotikagabe behandelt werden.

 

VORSORGE

 

Wie ihr seht, sind diese Krankheiten alle sehr gefährlich, teilweise tödlich, aber auf jeden Fall extrem schädigend für den Hund. Deshalb ist eine gute Ungeziefer-Prophylaxe wichtig!

 

Man geht mit dem Hund eher in der Dämmerung als am Tag spazieren, man kann bestimmte Abwehrsprays auftragen, dem Hund einen Mantel anziehen und man sollte bestimmte Präparate vom Tierarzt verwenden, die sowohl gegen Zecken als auch Flöhe und Mücken helfen, meist sind das Spot-On-Präparate. Zeckenhalsbänder schützen meist nicht gegen fliegendes Mückengetier. Hier gilt wie so oft: Lieber Vor-beugen als nach-hinten-fallen.

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